Editorial
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Cooperation
Seminar für Medienwissenschaft; Digital Humanites Lab; Centre national du cinéma et de l’mage animée (CNC); Hochschule für Gestaltung FHNW; Université de Lausanne; Cinémathèque Suisse; Memoria; point de vue; visaVista GmbH; Schweizer Radio und Fernsehen
Project data
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Project no: GRS-037/19
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Amount of funding: CHF 160'000
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Approved: 02.07.2019
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Duration: 10.2019 - 07.2021
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Area of activity: Scientainment, seit 2013
Project management
Abstract
Ab 1896 entstanden die frühesten bekannten Filmaufnahmen der Schweiz. Sie stellen einzigartige Dokumente einer Alltagsgeschichte dar und geben Einblick in Moden, Körpersprache, Stadtbilder und viele weitere flüchtige Merkmale einer vergangenen Epoche. Zugleich sind die Filme Zeugnisse einer medialen Umbruchszeit, in der sich heutige Sehgewohnheiten und Gebrauchsweisen audiovisueller Medien gerade erst herausbilden: kulturelle Massenereignisse werden ebenso in Szene gesetzt wie touristische Sehenswürdigkeiten oder gewiefte Produktplatzierungen. Bis 1900 entstand so in der Schweiz ein umfangreicher Katalog an „bewegten Photographien“, wovon jedoch bis vor Kurzem ein Grossteil als verschollen galt. Ein wiederentdecktes Konvolut von 33 Filmen aus dem französischen Centre national du cinéma et de l’image animée verspricht, diese Lücken zu füllen.
Unsere Forschungsgruppe arbeitet daran, die exakten historischen Schauplätze der wiederentdeckten Filme in Zürich, Bern, Basel, Lausanne und anderswo zu lokalisieren, ihre Entstehungsumstände zu rekonstruieren und ihre Umgebung mittels Virtual Reality-Werkzeugen für die schulische Vermittlung wieder auferstehen zu lassen. Dies erlaubt neben einer spielerischen Didaktisierung von Alltags- und Mediengeschichte auch eine exakte Analyse der filmischen Inszenierungsstrukturen, die von den Lernenden in der Form von Videoessays erarbeitet und publiziert werden. Nicht zuletzt dienen die digitalen VR-Modelle zur Visualisierung der historischen Schauplätze in einem TV-Dokfilm, der die Forschungsergebnisse zusammenfasst und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
What is special about the project?
Das Projekt verbindet die frühesten Bewegtbildzeugnisse der Schweiz mit neuesten Visualisierungstechnologien und Filmverarbeitungsmethoden. Grundlage für die Forschungs- und Vermittlungsarbeit bilden hochwertige digitale Abtastungen der originalen Vorführkopien, die die Filme erstmals seit über einem Jahrhundert wieder einem breiten Publikum zugänglich machen. Das Projekt leistet damit Pionierarbeit auf dem Gebiet der Digitalisierung und Restauration des schweizerischen Filmerbes und ergänzt das überlieferte Material mit umfangreichen Kontextinformationen zu Produktions- und Rezeptionsgeschichte.
Status/Results
Das Projekt befindet sich in der Anfangsphase und baut sein Netzwerk an Partner*innen aus dem Archivwesen, der Computergrafik, der Filmproduktion und der schulischen Vermittlung laufend aus. Gleichzeitig werden Konzept und Drehbuch für den Dokfilm erstellt, um weitere Mittel aus der Filmförderung zu akquirieren und einen Produktionsbeginn im Sommer 2020 zu ermöglichen. Zudem befindet sich eine Zusammenarbeit mit dem Panorama Thun für ihre Frühlingsausstellung 2020 in Vorbereitung.
Publications
Das Projekt schliesst an die Arbeiten von Hansmartin Siegrist und seinem Team an, die bereits den frühesten bekannten Basler Film mit Unterstützung von der Gebert Rüf Stiftung erfolgreich didaktisiert haben:
50 Sekunden Basel«Auf der Brücke zur Moderne. Basels erster Film als Panorama der Belle époque». Hansmartin Siegrist, Basel, Christoph Merian Verlag. Erscheint im Oktober 2019
Media
Noch keine
Links
Persons involved in the project
Last update to this project presentation 11.11.2019