Project description
Der digitale Raum verändert das Informationsverhalten von Jugendlichen und so entwickeln sich locker vorgetragene News-Clips, Likes und Shares von Artikeln oder ungefilterten Userkommentaren unter Blog-Einträgen als Pendant zu fundierten Nachrichtenquellen und Zeitungen, oder ersetzen diese sogar. Es ist daher zentral, bereits in jungem Alter über Strategien zu verfügen, um diese Phänomene der digitalen Welt zu erkennen und Kompetenzen für deren Beherrschung zu entwickeln. Hierzu gehört auch der sichere und kritische Umgang mit Medien und eine reflektierte Meinungsbildung in der digitalen Welt (Digital Literacy).
Das Ziel des Projekts «Digital Literacy – Mit Simulation Meinungsbildung stärken» ist es, mithilfe einer Simulation Strategien zu vermitteln für einen bewussten Umgang mit Informationen im digitalen Raum. Für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Simulation wird dabei eine virtuelle Debatte geschaffen, in der sie den Einfluss von Desinformation, Trolls, und ähnlichen Phänomenen auf ihre eigene Meinungsbildung aktiv erleben und hinterfragen können.
In der Initialisierungsphase wurde das Projekt für Schulen der Sekundarstufe 1 und 2 adaptiert und weiterentwickelt. Es konnten 14 Simulationen in Schulklassen in Deutschschweizer Kantonen durchgeführt werden und gemeinsam mit Schüler:innen und Lehrpersonen wurden zwei neue Themen für die Simulation entwickelt. Für die beiden neuen Themen stehen jeweils Factsheets sowie eine Präsentation mit den Phänomenen zur Verfügung. Für Lehrpersonen ist eine Feinplanung für die Doppelstunde sowie ein Diskussionsleitfaden erstellt worden. In einer Kurzanleitung werden sie in die Simulation eingeführt. Des Weiteren existieren ein Glossar zum Thema Digital Literacy und kurze, animierte Videos für die einzelnen Phänomene. Die Simulation mit der anschliessenden Diskussion und Strategievermittlung kann nun von Lehrpersonen selbstständig durchgeführt werden.
Durch gezielte Netzwerkarbeit sowie Kooperationen mit Verbänden und Institutionen aus dem Bildungsbereich werden die Simulation und das Projektangebot nun bei Lehrpersonen bekannt gemacht. Nach dem «train-the-trainer»-Prinzip entsteht nun eine Anzahl «Pionierschulen» mit zugehörigen Botschafter:innen, welche ihre Kolleg:innen an Schulen unterstützen können.
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, Jugendliche für dieses Thema zu sensibilisieren und leistet Pionierarbeit im Umgang mit neuen digitalen Phänomenen. Dabei werden technische, zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Ansätze miteinander verbunden.
Status/Results
In einem ersten Schritt wird gemeinsam mit Lehrpersonen eruiert, wie das Angebot optimiert werden kann, sodass eigenständige Durchführungen gelingen. Durch Netzwerkarbeit werden Partnerschaften mit dem Verband Schweizer Schulleiter und Schulleiterinnen (VSLCH), dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), dem Profil Qualité sowie PUMAS/IQES angestrebt.
Gemeinsam werden so Regionen und «Pionierschulen» mit einer hohen sozioökonomischen Durchmischung definiert, an welchen Lehrpersonen zu Botschafter:innen des Projekts ausgebildet werden. Diese lernen in einem Weiterbildungsworkshop sowohl die Simulation als auch die technischen und thematischen Aspekte des Projektes intensiv kennen. So können sie im Anschluss interessierte Kolleg:innen bei der Umsetzung unterstützen. Parallel dazu wird die Medienarbeit fortgeführt und Medienpartnerschaften gesucht, um auch ausserhalb der Verbände interessierte Schulen zu erreichen.
Um die weiterhin bestehende Nachfrage nach unterstützten Durchführungen bedienen zu können, werden abgestufte Supportangebote mit entsprechenden Preismodellen kreiert. Die Unterstützung reicht von Low Level Support im Rahmen eines Telefonats vor der Durchführung, technischem Support während der Durchführung bis hin zu einem komplett organisierten und durch die Entwickler:innen geführten Workshop.
Links
Persons involved in the project
Milena Giordano, Co-Projektleiterin, Hauptverantwortliche für pädagogische und didaktische Umsetzung
Anna-Lena Köng, Co-Projektleiterin, Hauptverantwortliche für inhaltliche Aufbereitung
Mirko Fischli, Co-Projektleiter, Hauptverantwortlicher für technische Umsetzung
Last update to this project presentation 27.03.2023