PORTFOLIO

Project presentations on the website

Every project supported by Gebert Rüf Stiftung is made accessible with a web presentation that informs about the core data of the project. With this public presentation, the foundation publishes the funding results achieved and contributes to the communication of science to society.

Close

Biologische Schädlingskontrolle von Blattläusen durch ein Mykoinsektizid

Editorial

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Cooperation

Diese Rubrik wird erst seit 2010 erfasst.

Project data

  • Project no: GRS-094/99 
  • Amount of funding: CHF 600'000 
  • Approved: 06.04.2000 
  • Duration: 10.2000 - 10.2001 
  • Area of activity:  Pilotprojekte, 1998 - 2018

Project management

Project description

Im Rahmen des Projektes geht es um die Entwicklung einer einheimischen insektenpathogenen Pilzart zu einem biologischen Insektizid. Der Pilz Erynia neoaphidis ist ein natürlich vorkommender Antagonist von Blattlausarten. Grundlagenarbeiten haben gezeigt, dass der Organismus in Kultivationsmedien gezüchtet werden kann. In Laborversuchen wurden Blattläuse infiziert und starben innerhalb von 3 bis 5 Tagen an der Pilzinfektion. Die jetzt in Angriff genommenen Entwicklungsprojekte umfassen die Verbesserung der Formulierung in bezug auf Haltbarkeit und Virulenz. Zudem wird die Wirksamkeit des Pilzes in Gewächshaus-und Feldversuchen getestet. Anwendungsgebiet eines Mykoinsektizides ist der integrierte und biologische Gemüsebau sowie der Anbau von Zierpflanzen.

What is special about the project?

Die Gebert Rüf Stiftung unterstützt das Projekt "Pilze als Insektizide“ als originelles Projekt mit erfolgsversprechendem Ansatz das sich in der Schnittstelle zwischen akademischer Grundlagenforschung und anwendungsorientierer Forschung positioniert. Insbesondere werden Entwicklungsarbeiten unterstützt, welche die Praxistauglichkeit und kommerzielle Machbarkeit aufzeigen sollen.

Status/Results

Der insektenpathogene Pilz Erynia neoaphidis wurde im Labormassstab kultiviert und die so erhaltenen vegetativen Pilzzellen („hyphal bodies“) in einem stärkehaltigen Träger formuliert. Nach Trocknung war dieses Granulat gekühlt lagerbar und rehydrierte über Nacht nach Kontakt mit einer feuchten Unterlage wie beispielsweise Erde, wobei frische Konidien entstanden. Diese wurden abgeschleudert und waren in der Lage, auszukeimen und Blattläuse zu infizieren. Damit wurde ein erster Meilenstein des Projektes erreicht.
Diese Formulierung wurde in Zusammenarbeit mit der Hochschule Wädenswil in Gewächshaus- und Plastiktunnel-Versuchen auf Salatpflanzen in praxisnahen Versuchen getestet. Unter kontrollierten Bedingungen konnten im Gewächshaus in Salaten, welche zuvor künstlich mit der Salatblattlaus (Nasanovia ribisnigri) infestiert worden waren, gezielt pilzliche Infektionen ausgelöst werden. Der Aufbau dieser Epizootien erfolgte nach einer einmaligen Ausbringung des Granulates auf feuchtem Boden. Die ersten verpilzten Blattläuse wurden im Feld nach 14d beobachtet. Das Ausmass der Infektion vergrösserte sich bis zu einem Maximum von über 60% nach 49d. Zusätzlich wurden in regelmässigen Abständen Blattläuse eingesammelt und unter optimalen Bedingungen inkubiert, um Infektionen auszulösen. In diesem Fall traten die ersten Infektionen bereits nach 7d auf, erreichten 65% nach 35d. In der Negativkontrolle wurden keine und in der Positivkontrolle (Behandlung mit Parexan) vereinzelte Infektionen nach 49d registriert.
In einem zweiten Versuch in einem Plastiktunnel unter weniger eng kontrollierten Klimabedingungen wurde wiederum eine künstliche Epizootie ausgelöst. Erste Infektionen nach Inkubation erfolgten wiederum nach 7d, allerdings lag die maximale Infektion mit knapp 25% (nach 42d) beträchtlich tiefer.
Diese beiden Versuche zeigten, dass mit der entwickelten Formulierung unter Bedingungen, wie sie im Erwerbsanbau für Gemüse herrschen, gezielt Infektionen in den Blattlauspopulationen ausgelöst werden können. Der beobachtete Zeitrahmen von über 4 Wochen bis zum Eintritt einer markanten Infektion ist allerdings für eine praktische Bekämpfung eines Ausbruchs von Blattläusen zu lange und muss beträchtlich verkürzt werden können.
Da der Projektleiter die ETH per 31. Oktober verlassen hat, wurde das Projekt mit diesen Resultaten vorzeitig beendet.

Publications

Shah PA, Aebi M, Tuor U (2000). Infection of Macrosiphum euphorbiae with mycelial preparations of Erynia neoaphidis in a greenhouse trial. Mycological Research 104(6):645-652.
Shah PA, Aebi M, Tuor U (2000). Drying and storage procedures for formulated and unformulated mycelia of the aphid-pathogenic fungus Erynia neoaphidis. Mycological Research 104(4):440-46.
Sierotzki H, Camastral F, Shah PA, Aebi M, Tuor U (2000). Biological characteristics of selected Erynia neoaphidis isolates. Mycological Research 104:213-219
Shah PA, Aebi M, Tuor U (1999). Production factors involved in the formulation of Erynia neoaphidis. Biocontrol Science and Technology 9:19-28
Shah PA, Aebi M, Tuor U (1998). Method to immobilize the aphid-pathogenic fungus Erynia neoaphidis in an alginate matrix for biocontrol. Applied and Environmental Microbiology 64:4260-4263

Media

keine

Links

Last update to this project presentation  21.12.2018