Rédaction
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Coopération
Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Gosteli-Stiftung, Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Fraunebewegung, Worblaufen/BE, Associazione Archivi Riuniti delle Donne Ticino, Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz Stiftung Frauenkulturarchiv Graubünden, Association Via Mulieris, Bibliothek und Archiv Aargau, Kantonsbibliothek AR, Ratskanzlei AI, Archives de la Vie Privée, Carouge/Genf, Stiftung Frauenkurlturarchiv Graubünden, Stadtarchiv Schaffhausen, Staatsarchiv Schwyz, ThurgauerFrauenArchiv, Staatsarchiv Uri; Vokalensemble Ardent, Bern und 16 weitere Chöre schweizweit; Kantonsschule Zürich Nord, Kantonsschule Zug, Lycée-Collège de l'Abbaye de St-Maurice, Gymnase d'Yverdon, Berufsfachschule Kt. Uri, Kantonsschule Frauenfeld, Berufsbildungszentrum Olten, Kantonsschule Kollegium Schwyz, Kantonsschule Schaffhausen, Kantonsschule Obwalden, ORS Ennetbürgen, Kantonsschule Willisau, École secondaire de la Haute-Sorne/Bassecourt, Schule La Plaiv/GR, Kaufmännische Berufsfachschule Glarus, Centre de formation professionnelle – Construction, Genève, Kollegium Gambach, Fribourg, Gymnasium Lebermatt, Bern, Gymnasium Leonhard Basel, Gymnasium St. Antonius Appenzell, Berufsschule Aarau und weitere Schulen.
Données de projet
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Numéro du projet: GRS-050/20
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Subside accordé: CHF 100'000
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Consentement: 30.06.2020
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Durée: 09.2020 - 11.2021
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Champs d'activité:
Scientainment, seit 2013
Direction du projet
Abstract
Am 7. Februar 2021 sind es 50 Jahre her, dass die Schweizer Stimmbürger den Schweizerinnen das Stimm- und Wahlrecht zugestanden haben. Die Frauen hierzulande verdanken ihre politischen Rechte nicht den Erschütterungen nach Kriegen, nicht staatlichen Wirrnissen oder politischen Zusammenbrüchen (wie etwa in Finnland, Deutschland, Österreich usw.). Sie wurden ihnen nicht von einigen wenigen Politikern oder Richtern verliehen. Es war vielmehr so, dass sie in vielen Kraftakten und Gedankenarbeiten eine Mehrheit der Schweizer Männer und Stände für ihre politischen Rechte gewinnen mussten. Das dauerte. HOMMAGE 2021 ehrt die Anstrengungen dieser Frauen. Im Zentrum des Projektes steht eine Panoramaprojektion auf die Fassaden des Bundeshauses, der Schweizer Nationalbank und der Berner Kantonalbank. Sie zeigt in grossen Zügen die Geschichte und setzt sich in einer Ausstellung mit 52 Porträts - zwei aus jedem Kanton - in der Berner Altstadt fort. Die Vorbereitungen erfolgen in Zusammenarbeit mit Chören, Schulen, Expertinnen, Frauenarchiven, Frauenstadtrundgängen aus den Kantonen. Grundlage für HOMMAGE 2021 bildet die Forschung der Historikerin Franziska Rogger. Ihr Ziel war es, die Wege zum Durchbruch beim Frauenstimm- und Wahlrecht 1971 in historisch einwandfreier Abfolge herauszuarbeiten. Die erstmals untersuchte Aktenlage zeigt, dass nicht gelegentliche Demonstrationen und Streiks, sondern die jahrelangen Verhandlungen der grossen Frauen- und Frauendachverbände mit ihrer Taktik der expliziten Verweigerungen Bundesrat und Parlamentsspitzen dazu brachten, die schliesslich erfolgreiche Abstimmung vom 7.2.1971 anzuberaumen. In ihren Untersuchungen kommen die ungeheure Arbeit und die Tatkraft der Pionierinnen aller Kantone, der ersten weiblichen Studentinnen, der Frauen im Sozial-, Gesundheits- und Schulwesen, der ersten berufstätigen Frauen zum Tragen. Parallel geführte Ermittlungen bringen Licht in die Anfänge der organisierten Frauenvereinsbewegung hierzulande. Sie machen deutlich, wie der Wunsch nach dem Stimm- und Wahlrecht nach Misserfolgen bei Petitionen und Vorausleistungen entstanden ist. Anstösse kamen vor gut 100 Jahren auch durch intensive internationale Kontakte der Schweizer Frauen von aussen. Roggers Entdeckungen motivieren, tragen zu einem neuen Verständnis der Geschichte bei. HOMMAGE 2021 greift für die Panorama-Projektion auf das reiche Bilderarchiv dieser (und weiterer) Untersuchungen zurück und ruft sie mithilfe moderner Animationstechniken wieder in Erinnerung. Zu sehen ist sie - als Auftakt zum 50 Jahr-Jubiläum der Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts - vom 7.-16. Februar 2021 abends mehrmals als bewegte Bildfolge von 20 Minuten auf den drei Hauptgebäuden des Bundesplatzes. An der Premiere mit dabei sind Chöre aus allen Landesteilen und in allen Landessprachen (Liedtext: Virginia Helbling, Bellinzona).
Quelles sont les particularités de ce projet?
«Ohne eine Geschichte der Schweizerinnen gibt es kein stolzes weibliches Selbstbewusstsein.» (Rogger 2015, S. 9). Diese Geschichte ist in der Schweiz über informierte Kreise hinaus kaum bekannt und kommt mit HOMMAGE 2021 an prominenter Stelle zur Aufführung.
Die ausschliesslich auf Primärquellen und Archivalien basierte Arbeit schafft insbesondere durch die fundierten Kenntnisse des Bildmaterials der Autorin eine exklusive Ressource für die bildintensive Animationsarbeit an den Fassaden des Bundeshauses, der Schweizerischen Nationalbank und der Berner Kantonalbank. Erstmals findet auf dem Bundesplatz eine Projektion auf drei Fassaden (270 Grad – Projektion) statt. Der respektvolle, aber auch modern transformierte Umgang mit dokumentarischem Material verbindet sich dabei mit der Bedeutung des historischen Ortes Bundesplatz. Die Animation bringt die Dokumente, Vorstösse, Kämpfe und Verdienste der Frauen in Bewegung. Der reiche Fundus von statischem Archivmaterial wird durch unterschiedliche Techniken in die passenden Stimmungen und Zusammenhänge versetzt. Das Ringen der Frauen, der Zeitgeist und äussere Einflussfaktoren werden – basiert auf historischem Fachwissen - für ein breiteres Publikum wieder deutlich erlebbar.
HOMMAGE 2021 vereinigt auf der Ebene der Vermittlung kreativ wissenschaftliche Arbeit (in Frauenarchiven und Universitäten schweizweit) mit Bildungsarbeit (Chöre, Schulen) und Animationstechniken (handwerklich-künstlerische Arbeit) auf aktuellem Stand.
Etat/résultats intermédiaires
Die Partitur mit ausgewählter Bildsammlung liegt in einem fortgeschrittenen Arbeitsstand als Grundlage für die Animationsarbeit vor. Die Mitarbeit von Expertinnen - Historikerinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, Soziologinnen - aus allen Kantonen ist gewähleistet, die Auswahl von 5-8 Pionierinnen aus ihrer Region ist nahezu abgeschlossen. In 25 Kantonen sind die Schulklassen , welche die entscheidende Auswahl für die Ausstellung in der Berner Altstadt treffen, gefunden. Die Social Media-Kampagne ist angelaufen.
Publications
Rogger, Franziska, Wie die Schweizerinnen auf die Idee kamen, das Stimmrecht zu fordern, Zürich 2021
Isler Simona, Politiken der Arbeit: Perspektiven der Frauenbewegung um 1900, Muttenz 2019
Rogger, Franziska: Gebt den Schweizerinnen ihre Geschichte! Marthe Gosteli, ihr Archiv und der übersehene Kampf ums Frauenstimmrecht. Zürich 2015
Boisseau Tracey Jean (Hrsg.), Abigail M. Markwyn, World`s Fairs in Feminist Historical Perspective, in: Gendering the Fair. Histories of Women and Gender at World`s Fairs, Illinois 2010
Arni Caroline und Susanna Burghartz, Geschlechtergeschichte, gegenwärtig, Köln 2007
Gosteli, Marthe (Hrsg.): Vergessene Geschichte: illustrierte Chronik der Frauenbewegung 1914-1963, 2 Bde, Bern 2000
Revue de presse
Liens
Personnes participant au projet
Dernière mise à jour de cette présentation du projet 11.01.2021