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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Digitale Medien für Schulklassenbesuche im Museum

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Fachhochschule Nordwestschweiz

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-024/12 
  • Förderbeitrag: CHF 195'000.00 
  • Bewilligung: 26.06.2012 
  • Dauer: 09.2012 - 05.2014 
  • Handlungsfeld:  Bildung Schweiz, seit 1998 - 2012

Projektleitung

Projektbeschreibung

Schulklassen stellen in Museen eine wichtige Besuchergruppe dar. In der Schweiz waren ca. 25% der in 2010 gezählten Museumsbesuche Kinder und Jugendliche – das entspricht etwa 4,6 Millionen Besuchen (Statistischer Bericht des Verbands der Museen, Schweiz, 2010). Schulklassenbesuche in naturwissenschaftlich-technischen Museen stellen die Museen, aber auch besonders die Lehrkräfte vor komplexe Herausforderungen: Einerseits besteht die Aufgabe, der Schulklasse eine Orientierung in den Ausstellungen zu geben und das Interesse an den Ausstellungsinhalten zu wecken. Andererseits sollten Fragen zu den Exponaten beantwortet und vertiefende Lernprozesse angeregt werden.

Im Projekt wird am Beispiel eines Ausstellungskonzepts für «Digitale Kulturen» untersucht, wie Schulklassenbesuche durch digitale Medien wie interaktive Tische (multitouch-tabletops) und mobile Geräte (z.B. iPads, etc,) im Rahmen innovativer museumspädagogischer Vermittlungsstrategien im Museum unterstützt werden können. Dies geschieht in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Museumspädagogik, Psychologie und Technik.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Im Projekt dient die Informatik nicht nur als Mittel zur Vermittlung von Inhalten, sondern wird als eigenständige Wissenschaftsdisziplin thematisiert, um das Interesse von Jugendlichen an der Informatik zu wecken. Aktuell gibt es zu wenig Studieninteressierte für Informatikberufe, um die langfristigen Bedürfnisse von Wirtschaft und Industrie abzudecken. Die Vermittlung dieses Themenfelds ist bislang in der Schweiz wenig vertreten, jedoch gesellschaftlich und volkswirtschaftlich von grosser Bedeutung. Ausnahmen bilden das Museum für Kommunikation in Bern und ENTER in Solothurn – sowie Ausstellungen wie «i-factory – Informatik begreifen» im Verkehrshaus Luzern. In diesem Sinne ist die Zielsetzung des Projekts kompatibel mit wichtigen Ausstellungszielen technischer Museen und zentralen gesellschaftlichen Bedürfnissen. Das Projekt macht seine Erkenntnisse selbst unmittelbar wirksam, um einen gesellschaftlichen Nutzen zu erzielen.

Stand/Resultate

Im Zeitraum 01.09.2012 – 28.02.2014 wurde das Projekt erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen:

In Etappe 1 wurde eine Pilotstudie mit Lehrkräften und Museumspädagogen durchgeführt. Aus den Ergebnissen zeichnete sich ab, dass die befragten Lehrkräfte über ein differenziertes Rollenverständnis verfügen, das klar durch eine schülerzentrierte Perspektive und eine deutliche Tendenz zu konstruktivistischen bis spielerischen Lernansätzen für Museumsbesuche mit Schulklassen geprägt ist. Die empirischen Ergebnisse (Lehrerinterviews, Interviews mit Museumspädagogen) wurden detailliert ausgewertet und in einem ersten Manuskript für eine Publikation zusammengefasst.

In Etappe 2 entwickelten wir auf Basis der empirischen Originaldaten aus dieser Studie ein Ausstellungskonzept für Schulklassenbesuche inklusive eines prototypischen Szenarios «interact!». Dieses Szenario beinhaltet sowohl interessengeleitetes als auch computerbasiertes Lernen (mit Tablets und einer grossen interaktiven «Multitouch»-Wand) für Schulklassenbesuche im Museum. Das Szenario wurde im Dezember 2013 im Rahmen der Wanderausstellung «Achtung, Technik, Los!» zusammen mit ca. achtzig 13-jährigen Schülerinnen und Schülern (vier Schulklassen einer Schweizer Schule) getestet. Vier intensive Schüler-Workshops mit Vor- und Nachbefragung dienten zur Prototypen-Evaluierung durch die Schulklassen. Die Ergebnisse der Studie verweisen auf eine grosse Akzeptanz des Ausstellungskonzepts. Auf Basis der (sehr positiven) Evaluationsergebnisse wurde der Prototyp an der Hochschule für Technik als interaktive Multitouch-Wand in Eigenleistung realisiert und als fester Bestandteil in die Wanderausstellung «Achtung, Technik Los!» integriert. Start ist am 28.04.2014 in einer Schule in Birsfelden. Unser Projekt wurde für eine Publikation im Forschungsbericht der FHNW 2013 ausgewählt.

Das Projekt sucht die ständige Kooperation und den Wissensaustausch mit Schweizer Museen als (zukünftige) Praxispartner: Unter Federführung der beteiligten Hochschulen finden Workshops in und mit Schweizer Museen (z.B. Verkehrshaus Luzern, Stapferhaus Lenzburg) statt. In Planung ist ein weiterer Projektworkshop im Mai 2014. Ausgewählte Projektergebnisse wurden zudem einem internationalen Publikum aus Museumsvertretern wichtiger deutscher und Schweizer Museen vorgestellt (Workshop des Instituts für Wissensmedien, Tübingen, s.u.) und werden derzeit für die wissenschaftliche Publikation vorbereitet.

Publikationen

Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW (im Druck, erscheint Ende April). Forschungseinblicke 2013. (S.10 ff). Einsatz von digitalen Medien im Museum: Die FHNW entwickelt ein Ausstellungskonzept;
http://web.fhnw.ch/plattformen/newsletter/fhnw-newsletter-september-2012/hochschulen/hochschule-fuer-angewandte-psychologie/forschungsprojekt-untersucht-neue-formen-des-museumsbesuchs-fuer-schulklassen-und-lehrkraefte
Tanner, A. & Vollenwyder, B. (Dezember, 2013). Interact! – vier Schüler-Workshops im Rahmen der Wanderausstellung «Achtung, Technik, Los!» Aktionstag 16. Dezember 2013. Sekundarschule Liestal;
Schock, U. (August, 2013). «Konzeptentwicklungen zur Interaktiven Wand» - 4. Workshop des Projekts «Digitale Medien für Schulklassen im Museum» – Projektinterner Workshop zur Entscheidung über das Design der interaktiven Wand für die Unterstützung interessierten Lernens. 13. August 2013, Hochschule für Technik, Brugg-Windisch;
Agotai, D., Schock, U. , & Zahn, C., (März, 2013). «Besucherorientierte Szenarien für die Gestaltung von Ausstellungen (Visitor Oriented Scenarios for Exhibition Design)». 3. Workshop des Projekts «Digitale Medien für Schulklassen im Museum». 14. März 2013, Stapferhaus, Schloss Lenzburg, Schweiz;
Zahn, C. (Januar/Februar 2013). Informationsumwelt Museum – Digitale Medien für Schulklassenbesuche. Workshop «Touchtables, Smartphones & Co.: Besucherfreundliche Museen durch digitale Medien? «Mediennutzung in Museen» im Rahmen des Projektes EyeVisit». January 30st - February 1st, 2013. Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen, Germany;
Gros, P., Vogel, M., Agotai, D., Schock, U. & Mateescu, M. (Januar, 2013). Digitale Medien im Museum (Digital Media in Museums). 2. Workshop des Projekts «Digitale Medien für Schulklassen im Museum». 24. Januar 2013, Swiss Science Center Technorama, Winterthur, Schweiz;
Zahn, C., Mateescu, M., Agotai, D. & Hochstrasser, F. (Oktober, 2012). Informationsumwelt "Museum" (Museums as Information Environments). 1. Workshop des Projekts «Digitale Medien für Schulklassen im Museum». 25 Oktober 2013. Verkehrshaus Luzern, Switzerland.

Medienecho

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Prof. Dr. Manfred Vogel, Leiter Studiengang Informatik, Hochschule für Technik, FHNW; Prof. Dr. Peter Gros, Hochschule für Technik, FHNW; Dr. Doris Agotai, Hochschule für Technik, FHNW; Ulrike Schock, Hochschule für Technik, FHNW; Michael Kalt, Hochschule für Technik, FHNW; Magdalena Mateescu, Hochschule für Angewandte Psychologie, FHNW; Alexandra Tanner, Hochschule für Angewandte Psychologie, FHNW; Beat Vollenwyder, Hochschule für Angewandte Psychologie, FHNW.

Kontaktperson: Prof. Dr. Carmen Zahn, Projektleitung, Hochschule für Angewandte Psychologie, FHNW carmen.notexisting@nodomain.comzahn@fhnw.notexisting@nodomain.comch
Weitere Ansprechpersonen: Doris Agotai: doris.notexisting@nodomain.comagotai@fhnw.notexisting@nodomain.comch, Magdalena Mateescu: magdalena.notexisting@nodomain.commateescu@fhnw.notexisting@nodomain.comch

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  21.12.2018