Innovationsfonds für multimedialen Journalismus


Der Innovationsfonds für multimedialen Journalismus setzt sich zum Ziel, multimediale Erzählformate im Schweizer Journalismus stärker zu verankern. Unterstützt werden interdisziplinäre Teams aus Journalist:innen, Designer:innen und Programmier:innen. Projektanträge können vierteljährlich eingereicht werden, innovative Medienprojekte des JournaFONDS sind besonders willkommen. Der Fonds ist eine Förderpartnerschaft der Ernst Göhner Stiftung, der Fondation Aventinus, der Fondation Leenaards und der Gebert Rüf Stiftung, die bisher gemeinsam über CHF 1.5 Mio. bereitgestellt haben.

Anforderungen

Antragsberechtigt sind alle qualifizierten, in der Schweiz arbeitenden Medienschaffenden, die sich gesellschaftsrelevanten Themen annehmen, diese durch wissenschaftliche Expertise absichern und mit redaktionsinternen oder externen Designer:innen und Programmier:innen ein Team bilden – unabhängig davon, ob sie freischaffend sind oder einer Redaktion angehören. Entscheidend ist die Open Access-Publikation der Multimedia-Beiträge in einem Schweizer Online-/Print-Medium, das über die eigenen Kanäle potentiell die breite Bevölkerung erreicht.  

Förderkriterien

Die Förderbeiträge des Innovationsfonds sind zweistufig und dienen dem Anschub (1. Phase) und der Skalierung (2. Phase) neuer multimedialer Erzählformate. Medienprojekten mit hohem Rechercheaufwand wird empfohlen, zuerst beim JournaFONDS eine Eingabe zu machen. Das Förderbudget des Innovationsfonds deckt die Lohnkosten der Teammitglieder sowie die Produktionskosten. Es wird erwartet, dass sich die Redaktionen finanziell beteiligen, insbesondere am Programmierungs- bzw. IT-Aufwand. 

Mit einer Anschub- bzw. Pilotfinanzierung (1. Phase) von rund CHF 20'000 werden journalistische Beiträge unterstützt, die 

  • gesellschaftsrelevante (Alltags-)Themen aufgreifen, diese durch wissenschaftliche Expertise absichern und durch die Open Access-Publikation in einem Schweizer Online- und allenfalls Print-Medium potentiell ein breites Publikum ansprechen; 
  • aufgrund des verbindlichen Bekenntnisses der Redaktion dazu beitragen, Multimedia-Formate strukturell zu verankern, u.a. durch eine Institutionalisierung der teamübergreifenden Zusammenarbeit; 
  • einen Impact erzielen, der quantitativ erfasst werden kann (i.e. Page-Views, Engaged Minutes, Average Reading Time, evtl. Bewertungen); 
  • Mobile- und Social Media-Formate sowie Modularisierungen im Sinne von Vertiefungsmöglichkeiten von Anfang an mitberücksichtigen; 
  • vorzugsweise Analyse, Kritik und Einordnung mit der Präsentation konstruktiver Lösungsansätze verbinden («solution journalism»). 

Mit zusätzlichen Skalierungsbeiträgen (2. Phase) von max. CHF 100'000 werden Multimedia-Formate unterstützt, die erfolgreich pilotiert wurden und nachhaltig verankert werden können. Voraussetzung ist, dass sich die Redaktionen mit mindestens 50% an den Skalierungskosten beteiligen.  

Prozesse

Anträge für Pilot- und Skalierungsprojekte können mit dem betreffenden Formular (max. 2-3 Seiten) über das Webportal vierteljährlich zu den Eingabefristen der Gebert Rüf Stiftung (1. Februar, 1. Mai, 1. September, 1. Dezember) eingereicht werden. Orientieren Sie sich an den Leitlinien zur Einreichung eines Projektantrags und melden Sie sich vor der Projekteingabe beim Programmleiter Marco Vencato. 

Die Gesuche werden durch ein unabhängiges  Evaluationsgremium bestehend aus ausgewiesenen Kenner:innen des Schweizer Journalismus geprüft, namentlich Alexandra Stark, Angelika Jacobs, Mehdi Atmani und Thomas Häusler. Der finale Förderentscheid wird für Anschubfinanzierungen in der Regel innerhalb eines Monats ab Projekteingabe kommuniziert; bei Skalierungsbeiträgen dauert der Evaluations- und Entscheidprozess 3 Monate.

Abgeschlossene Projekte

David Bauer und Sabrina Weiss (Redaktion), Klima-Kipppunkte (Republik): Das Projekt macht das komplexe und wichtige Thema der Kipppunkte im Klimasystem auf einfache Art und Weise zugänglich: videobasiert, dem Vorwissen des Publikums angepasst, unterhaltsam und einprägsam. 

Auskunft

Dr. Marco Vencato, Programmleiter, Mobile +41 76 542 60 73, marco.notexisting@nodomain.comvencato@grstiftung.notexisting@nodomain.comch