Redaktion
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Kooperation
Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Gentinetta*Scholten – Wirtschaft Politik Gesellschaft
Projektdaten
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Projekt-Nr: GRS-027/16
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Förderbeitrag: CHF 120'000.00
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Bewilligung: 06.07.2016
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Dauer: 08.2016 - 12.2018
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Handlungsfeld:
Pilotprojekte, 1998 - 2018
Projektleitung
Projektbeschreibung
Im März 2016 erschien bei NZZ libro der erste Band der neuen GRS-Buchreihe «Gesellschaft.Wirtschaft.Schweiz» unter dem Titel «Haben Unternehmen eine Heimat?», verfasst von Katja Gentinetta und Heike Scholten. Es umfasst Überlegungen zur Bedeutung von Heimat für Unternehmen und mögliche Gründe für einen Standortwechsel, einen Überblick über den Standort Schweiz, Gespräche mit 25 Verwaltungsratspräsidenten und CEOs von Schweizer Unternehmen oder internationalen Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz sowie Essays zum heutigen Wirtschaftsgeschehen mit dem allgegenwärtigen Wettbewerbsdruck.
Das Buch wurde mit einer Buchvernissage in Zürich und einem Artikel der beiden Autorinnen in DIE ZEIT Schweiz lanciert. Es landete auf Anhieb auf Platz 9 der Bilanz-Bestsellerliste für Wirtschaftsbücher.
Zentrales Postulat dieser Publikation ist der «Citoyen» – der Unternehmer und Manager, der nicht «nur» sein Unternehmen führt, sondern sich gleichzeitig auch als Bürger dieses Landes versteht. Als Unternehmer Citoyen zu sein hiesse, sich auch in Themen, die nicht ausschliesslich wirtschaftspolitischer Natur aber für eine funktionierende Demokratie wichtig sind, zu engagieren.
In den Gesprächen mit der Schweizer Wirtschaftselite wurde klar, dass sich die Wirtschaftsführer aufgrund verschiedener Entwicklungen der letzten Jahre um den Standort Schweiz sorgen. Ihre politische Lobbyarbeit delegieren sie zwar an die Verbände, sind sich jedoch gleichzeitig bewusst, dass die engagierte Stimme der Wirtschaft abgesehen von punktuellen Abstimmungskampagnen im gesellschaftspolitischen Diskurs fehlt. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer würden sich gerne öfter und offener – gerade auch zu wichtigen, aber schwierigen Themen wie etwa der Bedeutung der bilateralen Verträge für die Schweiz – äussern. Es fehlt ihnen jedoch nicht nur an Zeit, sondern auch an Grundlagen und einem entsprechenden Netzwerk. Vor allem aber scheuen sie das Risiko einer öffentlichen Exposition.
Im Anschluss an das Buch stellt sich deshalb die Frage, ob die Idee des Citoyens nachhaltig umgesetzt werden kann. Zu diesem Zweck prüfen die Autorinnen einen «Club des Citoyens» als Netzwerk oder Plattform, deren Mitglieder sich zu bestimmten politischen Themen austauschen und sich als unternehmerische Persönlichkeiten wahrnehmbar in den gesellschaftspolitischen Diskurs der Schweiz einbringen. Die Idee wird im Verlauf der kommenden 12 Monate mittels Tischgesprächen mit in- und ausländischen VRPs und CEOs in allen Wirtschaftsregionen der Schweiz diskutiert und evaluiert.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Nach der Publikation und entsprechenden Überlegungen gilt es zu prüfen, ob der «Unternehmer-Citoyen» ein Postulat bleibt oder realisiert werden kann. Die Aktivitäten von Citoyens sollen über die übliche wirtschaftspolitische Interessenvertretung durch Wirtschafts- und Branchenverbände hinausgehen und eine Stimme im schweizerischen direktdemokratischen Diskurs werden.
Stand/Resultate
Ein Grobkonzept für den «Club des Citoyens» ist in Erarbeitung; die Tischgespräche werden zur zeit organisiert. Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich für diese Idee interessieren, wenden sich bitte direkt an
Katja Gentinetta.
Publikationen
Medienecho
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Dr. phil. Katja Gentinetta, Projektleiterin, Politische Philosophin, Historikerin und Germanistin
M.A. Heike Scholten M.A., Sozial-, Politik und Kommunikationswissenschaftlerin
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 01.06.2021