PORTFOLIO

Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Digital Literacy anhand von 33 Schweizer Frühfilmen

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Seminar für Medienwissenschaft, Digital Humanites Lab, Centre national du cinéma et de l’mage animée (CNC), Hochschule für Gestaltung FHNW, Université de Lausanne, Cinémathèque suisse, Memoriav, point de vue, visaVista GmbH, Som Graphics and Web Design, Schweizer Radio und Fernsehen, Thun Panorama, Museum Tinguely, Fotosammlung Ruth und Peter Herzog.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-037/19 
  • Förderbeitrag: CHF 160'000.00 
  • Bewilligung: 02.07.2019 
  • Dauer: 10.2019 - 09.2022 
  • Handlungsfeld:  Scientainment, seit 2013

Projektleitung

Projektbeschreibung

Ab 1896 entstanden die frühesten bekannten Filmaufnahmen der Schweiz. Sie stellen einzigartige Dokumente einer Alltagsgeschichte dar und geben Einblick in Moden, Körpersprache, Stadtbilder und viele weitere flüchtige Merkmale einer vergangenen Epoche. Zugleich sind die Filme Zeugnisse einer medialen Umbruchszeit, in der sich heutige Sehgewohnheiten und Gebrauchsweisen audiovisueller Medien gerade erst herausbilden: kulturelle Massenereignisse werden ebenso in Szene gesetzt wie touristische Sehenswürdigkeiten oder gewiefte Produktplatzierungen. Bis 1900 entstand so in der Schweiz ein umfangreicher Katalog an „bewegten Photographien“, wovon jedoch bis vor Kurzem ein Grossteil als verschollen galt. Ein wiederentdecktes Konvolut von rund 50 Filmen aus dem französischen Centre national du cinéma et de l’image animée verspricht, diese Lücken zu füllen.
Unsere Forschungsgruppe hat die historischen Schauplätze der wiederentdeckten Filme in Zürich, Bern, Basel, Lausanne und anderswo exakt lokalisiert, ihre Entstehungsumstände rekonstruiert und sie für die digital gestützte schulische Vermittlung erschlossen. Dies erlaubt neben einer spielerischen Didaktisierung von Alltags- und Mediengeschichte auch eine exakte Analyse der filmischen Inszenierungsstrukturen, die von den Lernenden mithilfe der Browseranwendung «Filmschnitzeljagd» direkt an den historischen Schauplätzen vorgenommen werden. Ein dokumentarischer Kinofilm über den Schweizer Film- und Medienpionier F. H. Lavanchy-Clarke (1848-1922) fasst die Forschungsergebnisse zusammen und macht die wiederentdeckten Filme einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Das Projekt verbindet die frühesten Bewegtbildzeugnisse der Schweiz mit neuesten Visualisierungstechnologien und Filmverarbeitungsmethoden. Grundlage für die Forschungs- und Vermittlungsarbeit bilden hochwertige digitale Abtastungen der originalen Vorführkopien, welche die Filme erstmals seit über einem Jahrhundert wieder einem breiten Publikum zugänglich machen. Das Projekt leistet damit Pionierarbeit auf dem Gebiet der Digitalisierung und Restauration des schweizerischen Filmerbes und ergänzt das überlieferte Material mit umfangreichen Kontextinformationen zu Produktions- und Rezeptionsgeschichte.

Stand/Resultate

Auf Basis eines Forschungsseminars am Seminar für Medienwissenschaft in Basel konnte eine Browseranwendung für das Smartphone entwickelt werden, die Lernende zur selbstständigen Recherche an den historischen Filmschauplätzen anleitet. Die Anwendung ist für die Stadt Bern bereits im Einsatz und wird zum Filmstart auch in Zürich und St. Gallen verfügbar sein. Der Dokumentarfilm «Lichtspieler. Wie Lavanchy-Clarke die Schweiz ins Kino holte» wird im Herbst 2022 in die Schweizer Kinos kommen. Weitere Forschungsergebnisse sind ab dem 18. Oktober 2022 in der Sonderausstellung «Vor dem Kino: Lavanchy-Clarke, der Schweizer Filmpionier» im Museum Tinguely zu sehen.

Publikationen

Das Projekt schliesst an die Arbeiten von Hansmartin Siegrist und seinem Team an, die bereits den frühesten bekannten Basler Film mit Unterstützung der Gebert Rüf Stiftung erfolgreich didaktisiert haben.
Hansmartin Siegrist. Auf der Brücke zur Moderne. Basels erster Film als Panorama der Belle époque. Basel: Christoph Merian Verlag, 2019.

Links

Am Projekt beteiligte Personen

David Bucheli, Projektleiter
Hansmartin Siegrist, AV-Produzent und Filmhistoriker
Andreas Weber, Filmproduzent und Cutter
Roland Cosandey, Filmhistoriker
Dominique Moustacchi, Projektbetreuerin CNC
Philipp Gasser, 3D-Grafiker
Kajetan Som, Webdesigner

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  18.03.2024