PORTFOLIO

Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

Close

Gottfried Schatz Memorial Symposium

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen:

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-001/16 
  • Förderbeitrag: CHF 40'000 
  • Bewilligung: 18.01.2016 
  • Dauer: 01.2016 - 10.2016 
  • Handlungsfeld:  Scientainment, seit 2013

Projektleitung

Projektbeschreibung

Der Wissenschaftler, Buchautor und Essayist Gottfried «Jeff» Schatz (1936 – 2015) verstarb im Oktober 2015. Ihm zu Ehren veranstaltete das Biozentrum der Universität Basel am 1. April 2016 das «Gottfried Schatz Memorial Symposium». Herausragende Wissenschaftler aus der ganzen Welt sowie Wegbegleiter aus seinem wissenschaftlichen und künstlerischen Leben kamen zu diesem Anlass ans Biozentrum, um über ihre Forschungsarbeit zu berichten und an Gottfried Schatz zu erinnern.

Als Referenten des wissenschaftlichen Teils des Symposiums waren Prof. Dr. Volker Haucke, Prof. Dr. Ed Hurt, Prof. Dr. Carla Koehler, Prof. Dr. Andreas Matouschek, Porf. Dr. Nathan Nelson, Prof. Dr. Sabeeha Merchant, Prof. Dr. Klaus Pfanner, Prof. Dr. Liza Pon, Prof. Dr. Howard Riezman sowie Prof. Dr. Dietmar Vestweber geladen. Im Anschluss haben im Rahmen der Veranstaltung «Science, Art and Society» Prof. Susan Gasser und der Nobelpreisträger Prof. Dr. Randy Schekman an das wissenschaftliche Leben von Gottfried Schatz erinnert. Darüber hinaus las der Regisseur Prof. Dr. Hans Hollmann aus dem Roman «Postdoc» sowie aus weiteren Werken von Gottfried Schatz. Musikalisch untermalt wurde der Gedenkanlass von der Violinistin Kamilla Schatz sowie dem Pianisten Gérard Wyss.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Gottfried Schatz, Professor emeritus für Biochemie am Biozentrum der Universität Basel, war weltweit führend in der Erforschung von Mitochondrien, den Kraftwerken von Zellen. Er war leidenschaftlicher Verfechter einer interdisziplinären Forschung und prägte durch seine Weltoffenheit und visionären Gedanken und Ideen die Forschungskultur einer ganzen Generation. Nicht allein durch seine Forschung, auch durch seine Gabe, Wissenschaft zu vermitteln, eröffnete er vielen Menschen einen Zugang zur Wissenschaft. Auch nach seiner Emeritierung blieb Gottfried Schatz der Wissenschaft treu und machte es sich zur Aufgabe, als Buchautor sein Wissen in die Welt zu tragen.

Mit dem «Memorial Symposium Gottfried Schatz» wollte das Biozentrum seiner gedenken, sein Engagement, Wissenschaft zu vermitteln, weiter verfolgen und zugleich den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern. Die herausragenden Wissenschaftler und Referenten aus aller Welt waren dazu ans Biozentrum geladen, um dazu beizutragen, Wissenschaft zu vermitteln und an den herausragenden Forscher und einen der Gründungsväter des Biozentrums Gottfried Schatz zu erinnern.

Stand/Resultate

Der Biochemiker Gottfried Schatz wurde am 18. August 1936 in Strem, Österreich geboren. Er studierte Chemie und Biochemie und promovierte 1961 in an der Universität Graz. Anschliessend forschte er an der Universität Wien und dem Public Health Research Institute der Stadt New York. Nach einem sechsjährigen Aufenthalt an der Cornell University in Ithaca in New York folgte Gottfried Schatz 1974 einem Ruf als Professor ans Biozentrum der Universität Basel, dem er für zwei Jahre vorstand. Von 1984 bis 1989 war er Generalsekretär der European Molecular Biology Organization (EMBO). Er war Mitglied der US National Academy of Sciences und anderer ausländischer Akademien und wurde mehrfach mit hochrangigen Auszeichnungen geehrt, unter anderem dem Louis-Jeantet-Preis für Medizin, dem Marcel-Benoist-Preis, der Sir Hans-Krebs-Medaille sowie dem Canada Gairdner International Award. 

Gottfried Schatz hat sich als Mitochondrien-Forscher einen Namen in der Wissenschaftswelt gemacht. Er war führend an der Aufklärung der Bildung von Mitochondrien beteiligt und ist Mitentdecker der mitochondrialen DNA. Seine Erkenntnis, dass diese DNA jedoch nur für einige wenige Proteine kodiert, war ausschlaggebend für seine weiteren Forschungen, die sich mit den Import von Proteinen in die Mitochondrien und den Abbau von Proteinen innerhalb der Mitochondrien beschäftigte. Schatz entdeckte ein komplexes Transportsystem, das Mitochondrien-Proteine, die im Zytoplasma gebildet werden, anhand spezifischer Signale erkennt und in die Mitochondrien einschleust. Dieses System beinhaltet zwei Proteinkomplexe, die bei Mutationen den Proteinimport beeinträchtigen und Krankheiten wie das neurodegenerative Mohr-Tranebjaerg-Syndrom, das zu Taubheit führt, verursachen können. 

Nach seiner Emeritierung im Jahre 2000 war Gottfried Schatz vier Jahre lang Präsident des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierats (SWTR). Er ist Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Publikationen, drei Essaybänden, einer Autobiografie und einem Roman. Bei seiner letzten Lesung am Biozentrum betonte er erneut, wie wichtig es für ihn sei, «Wissenschaft zu vermitteln und zu zeigen, was sie für unser Leben bedeutet und wie sie unser Denken prägt.»

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Projektleitung und Gastgeber:
Prof. Dr. Erich Nigg, Direktor Biozentrum, Universität Basel

Weitere Gastgeber:
Prof. Dr. Susan Gasser, Direktorin Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research
Prof. Dr. Michael N. Hall, Biozentrum, Universität Basel
Prof. Dr. Anne Spang, Biozentrum, Universität Basel

Organisation und Öffentlichkeitsarbeit:
Heike Sacher, Communications, Biozentrum, Universität Basel
Evi Sonderegger, Communications, Biozentrum, Universität Basel

Finanzen:
Brigitte Fehrenbach, Finanzen, Biozentrum, Universität Basel

Administration:
Brigitte Olufsen, Biozentrum, Universität Basel

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  12.05.2020