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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Foundation Excellence - Management für mehr Wirkung

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Diese Rubrik wird erst seit 2010 erfasst.

Projektdaten

Projektleitung

Projektbeschreibung

Stiftungen leisten einen bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag, insbesondere durch ihre Impulsfunktion für gesellschaftliche Innovationen (Social Venturing), aber auch bei der Übernahme von Aufgaben, die der Staat nicht in ausreichendem Masse erbringen kann und darf. Diese Funktionen bekommen ein noch höheres Gewicht in Zeiten gesellschaftlichen Wandels (demographische Überalterung, veränderte finanzielle Rahmenbedingungen in Politik und Wirtschaft). Mit anderen Worten wird die Führungstätigkeit in Stiftungen zunehmend komplexer. Verschiedene Einflussfaktoren und Anspruchsgruppen mit unterschiedlichen, teilweise widersprüchlichen Erwartungen müssen in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. In einem solchen Umfeld wird es unerlässlich, dass ein wirksames Stiftungsmanagement auf der Grundlage eines „General Management-Ansatzes“ erfolgen muss.
General Management im Sinne integrierten Managements zeichnet sich gleichermassen durch eine konzeptionell-inhaltliche und eine prozessuale Durchgängigkeit aus. Unter konzeptionell-inhaltlicher Durchgängigkeit verstehen wir sauber aufeinander abgestimmte Festlegungen auf allen drei Management-Ebenen (normativ, strategisch und operativ). Ebenso wichtig ist aber auch die prozessuale Durchgängigkeit, d.h. die unerlässliche sachliche und zeitliche Kohärenz und Konsistenz von Entwicklungsprozessen einer Stiftung. In solchen Entwicklungsprozessen müssen zum einen möglichst alle Entwicklungsimpulse und Veränderungsinitiativen in sachanalytischer wie auch in kultureller Hinsicht an den gewachsenen Kontext anschlussfähig, d.h. verständlich und von den gewachsenen Fähigkeiten her „verdaubar“ sein. Zum anderen müssen sie einer gut nachvollziehbaren, sinnvollen zeitlichen Logik folgen.
Ziel des Projekts „Foundation Excellence“ ist deshalb die Entwicklung eines Management-Modells für ein ganzheitliches Stiftungsmanagement. Dieses Modell soll als konzeptionelle Landkarte Orientierungs- und Handlungswissen vermitteln und auf diese Weise die Führungskräfte einer Stiftung befähigen, rasch die wesentlichen Zusammenhänge der zu bewältigenden Herausforderungen zu erkennen. Es ist jedoch kein „Rezept-Buch“, denn die „Routenwahl“, d.h. die Festlegungen auf normativer, strategischer und operativer Ebene, muss von den Führungskräften im jeweiligen Kontext selbst getroffen werden. Die Erstellung eines Leitfadens für Stiftungen unter Wahrung der oben dargelegten Gesichtspunkte ist geplant. Dieser stellt die Aufgaben des Stiftungsmanagements systematisch zusammen, angereichert mit Best Practices sowie Fragen zur Selbstevaluation.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Das anwendungsorientierte Forschungsprojekt “Foundation Excellence” ist auf den Transfer und das Verfügbarmachen von Erkenntnissen im Zuge der wissenschaftlichen Arbeit ausgerichtet.
Die Wirkung erfolgt in dreifacher Hinsicht: Lernpartnerschaft (gleichberechtigter Diskurs zwischen den Forschenden und den Praktikern); Aktionsforschung (Austausch von Erkenntnissen und Bedürfnissen auf beiden Seiten und breit abgestützte Reflexion von Herausforder-ungen und Erfahrungen); Netzwerk (Bildung eines Netzwerks zwischen den einzelnen Stiftungen).
Die Originalität ist gegeben, da bisher noch kein ganzheitliches Management-Modell zum Stiftungsmanagement im deutschsprachigen Raum existiert. Das Projekt weist eine hohe Interdisziplinarität auf, da die St. Galler Forschungstradition den Diskurs zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sucht.

Stand/Resultate

Im zweiten Jahr des Forschungsprojekts "Foundation Excellence" stand eine umfangreiche Interview-Reihe im Vordergrund der Forschungsaktivitäten im Hinblick auf das Forschungsziel, der Entwicklung eines integrierten Management-Modells für ein wirkungsvolles und zukunftsfähiges Stiftungsmanagement. Gut 30 Interviews mit Expertinnen und Experten des Stiftungswesens aus der Schweiz, aus Deutschland und den USA wurden zu den zentralen Handlungs- und Entscheidungsfeldern von Stiftungen befragt. Neben den generischen Herausforderungen, welchen sich ein Stiftungsmanager ausgesetzt sieht, wurden dabei auch wertvolle Einblicke in die Stiftungspraxis und deren unterschiedlichen Practices gewonnen. In vielen dieser Fachgespräche wurde dem Forschungsteam zudem bestätigt, dass ein Management-Modell in der Form wie es Foundation Excellence anstrebt für die Stiftungspraxis als äusserst wertvoll erachtet wird.
Auf Basis dieses gehaltreichen empirischen Materials aus den Interviews entstand eine erste "Arbeitsversion" eines Management-Modells für Stiftungen, das dem propagierten General-Management-Ansatz entspricht ("Wahrung der konzeptionell-inhaltlichen und prozeduralen Durchgängigkeit") und die stiftungsspezifischen Besonderheiten erfasst. Dieser Entwurf wird in den nächsten Monaten in enger Zusammenarbeit mit Praktikern sukzessive weiterentwickelt ("Lernpartnerschaften"), um dem Motto von Foundation Excellence "Aus der Praxis - für die Praxis" Rechnung zu tragen. Neben diesen empirischen Arbeiten verfasste das Forschungsteam mehrere Buch- und Zeitschriftenartikel zu einschlägigen Stiftungsthemen und stellte Teilergebnisse der Forschung auf Fachkonferenzen vor.

Publikationen

Rüegg-Stürm, J./Schnieper, P./Lang, N. (2004): Stiftungsmanagement im Wandel des gesellschaftlichen Kontexts. Herausforderungen und Ansatzpunkte zur Steigerung der Wirksamkeit von Stiftungen. In: Stiftung & Sponsoring, 3/2004. S. 5-7.
Rüegg-Stürm, J./Lang, N./Schnieper, P. (2004): Grundsätze des Stiftungsmanagements. In: Strachwitz, R. Graf/Then, V. (Hrsg.) (2004): Kultureinrichtungen in Stiftungsform. Gütersloh (Verlag Bertelsmann Stiftung). S. 58-66.
Rüegg-Stürm, J./Schnieper, P./Lang, N. (2004): Stiftungen im 21. Jahrhundert: Change Management. In: Egger, Ph. (Hrsg.) (2004): Stiftungsparadies Schweiz. Zahlen, Fakten, Visionen. SwissFoundations Schriftenreihe 'Foundation Governance', Bd. 1. Basel (Helbing & Lichtenhahn). S. 83-100.
Loepfe, C./Schnieper, P./Lang, N. (2004): Alternative Organizational Forms to Create Social Value Through Innovation. Paper presented at the 20th EGOS colloquium, July 1-3, 2004. Lublijana.
Schnieper, P./Lang, N./Rüegg-Stürm, J. (2003): Building a Model of Foundation Management - from Theoretical Insights into Practical Results through Action Research. Paper presented at the ARNOVA 32nd Annual Conference, November 20-22, 2003. Denver.
Lang, N. /Schnieper, P./Rüegg-Stürm, J. (2003): Foundation Excellence: Building a Model of Foundation Management. Poster presented at the ARNOVA 32nd Annual Conference, November 20-22, 2003, Denver.
Schnieper, P./Lang, N./Rüegg-Stürm, J. (2003): Foundation Excellence: Building a Model of Foundation Management – From Theoretical Insights into Practical Results Through Action Research. Poster presented at the Strategic Management Society 23rd Annual International Conference, November 09-12, 2003, Baltimore.
Rüegg-Stürm, J./Lang, N./Schnieper, P. (2003): „Enabling Conditions“ für konstruktive Stiftungstätigkeit im heutigen gesellschaftlichen Kontext. Vortrag am Ersten Swiss Science Forum, 21. Oktober 2003, Bern.

Medienecho

keine

Links

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  28.07.2020