PORTFOLIO

Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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HOMMAGE 2021 – 50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Gosteli-Stiftung, Archiv zur Geschichte der Schweizerischen Fraunebewegung, Worblaufen/BE, Associazione Archivi Riuniti delle Donne Ticino, Archiv für Frauen-, Geschlechter- und Sozialgeschichte Ostschweiz Stiftung Frauenkulturarchiv Graubünden, Association Via Mulieris, Bibliothek und Archiv Aargau, Kantonsbibliothek AR, Ratskanzlei AI, Archives de la Vie Privée, Carouge/Genf, Stiftung Frauenkurlturarchiv Graubünden, Stadtarchiv Schaffhausen, Staatsarchiv Schwyz, ThurgauerFrauenArchiv, Staatsarchiv Uri; Vokalensemble Ardent, Bern und 16 weitere Chöre schweizweit; Kantonsschule Zürich Nord, Kantonsschule Zug, Lycée-Collège de l'Abbaye de St-Maurice, Gymnase d'Yverdon, Berufsfachschule Kt. Uri, Kantonsschule Frauenfeld, Berufsbildungszentrum Olten, Kantonsschule Kollegium Schwyz, Kantonsschule Schaffhausen, Kantonsschule Obwalden, ORS Ennetbürgen, Kantonsschule Willisau, École secondaire de la Haute-Sorne/Bassecourt, Schule La Plaiv/GR, Kaufmännische Berufsfachschule Glarus, Centre de formation professionnelle – Construction, Genève, Kollegium Gambach, Fribourg, Gymnasium Lebermatt, Bern, Gymnasium Leonhard Basel, Gymnasium St. Antonius Appenzell, Berufsschule Aarau und weitere Schulen.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-050/20 
  • Förderbeitrag: CHF 100'000 
  • Bewilligung: 30.06.2020 
  • Dauer: 09.2020 - 12.2021 
  • Handlungsfeld:  Scientainment, seit 2013

Projektleitung

Projektbeschreibung

Am 7. Februar 2021 waren es 50 Jahre her, dass die Schweizer Stimmbürger den Schweizerinnen das Stimm- und Wahlrecht zugestanden haben. Die Panoramaprojektion von Hommage 2021 auf dem Bundesplatz erinnerte daran, dass die Frauen hierzulande ihre politischen Rechte nicht den Erschütterungen nach Kriegen, nicht staatlichen Wirrnissen oder politischen Zusammenbrüchen (wie etwa in Finnland, Deutschland, Österreich usw.) verdanken und dass sie ihnen auch nicht von einigen wenigen Politikern oder Richtern verliehen worden ist. Vielmehr mussten die Frauen in zahllosen Kraftakten und Gedankenarbeiten eine Mehrheit der Schweizer Männer und Stände für ihre politischen Rechte gewinnen. Hommage 2021 ehrte mit einer Panorama-Projektion auf die Fassaden des Bundeshauses, der Schweizerischen Nationalbank und der Berner Kantonalbank die Anstrengungen dieser Frauen und zeigte basierend auf 350 teils unbekannten Originalfotos ihre Geschichte, eine Geschichte, die in den Standardwerken der Geschichtsschreibung ebenso wie in den Lehrmitteln weitestgehend fehlt. Die wissenschaftliche Grundlage dieser Arbeit bildeten die ausgedehnten Recherchen der Historikerin Dr. Franziska Rogger.
Ergänzend zur Projektion auf dem Bundesplatz, waren an den Fassaden der Berner Altstadt 52 interaktive Porträts von Pionierinnen - je zwei aus jedem Kanton – ausgestellt. Die Vorauswahl hatten Expertinnen aus allen Kantonen getroffen und Schülerinnen und Schüler von Berufsschulen, pädagogischen Hochschulen und Gymnasien hatten die beiden Vertreterinnen für ihren Kanton bestimmt.
Begleitet von einer gut dokumentierten Webseite trug Hommage 2021 zu einem erweiterten Verständnis der Schweizer Geschichte bei und beging in der Vermittlung neue Wege.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

«Ohne eine Geschichte der Schweizerinnen gibt es kein stolzes weibliches Selbstbewusstsein.» (Rogger 2015, 9). Diese Geschichte ist in der Schweiz über informierte Kreise hinaus kaum bekannt und kam mit Hommage 2021 auf dem Bundesplatz an prominenter Stelle zur Aufführung.
Die ausschliesslich auf Primärquellen und Archivalien basierte Arbeit schaffte insbesondere durch die fundierten Kenntnisse des Bildmaterials von Franziska Rogger eine exklusive Ressource für die bildintensive Animationsarbeit auf die Fassaden des Bundeshauses, der Schweizerischen Nationalbank und der Berner Kantonalbank. In Zusammenarbeit mit 62 öffentlichen und privaten Archiven entstand mit Hommage 2021 erstmals eine bewegte Bilderfolge zur Geschichte der Schweizerinnen unter Einbezug aller Landesgegenden und -sprachen. Die Projektion auf 3 Fassaden (270 Grad – Projektion) bildete an diesem Ort formal eine Premiere. Der respektvolle, aber auch modern transformierte Umgang mit dokumentarischem Material verband sich dabei mit der Bedeutung des Bundesplatzes als politisches Zentrum der Schweiz, jenem Ort also, wo die Anstrengungen von Generationen von Frauen hinzielten, um ihren Einfluss auf die Lenkung der Geschicke des Landes geltend zu machen. Das Ringen der Frauen, der Zeitgeist und äussere Einflussfaktoren wurden mit
Hommage 2021für ein breites Publikum zugänglich gemacht.
Hommage 2021 vereinigte dafür auf der Ebene der Vermittlung kreativ wissenschaftliche Arbeit (in Frauenarchiven und Universitäten schweizweit) mit Bildungsarbeit (Schulen) und Animationstechniken (handwerklich-künstlerische Arbeit) auf aktuellem Stand.

Stand/Resultate

Ergebnisse
- 19 Min. Projektion mit 350 wenig bekannten Bildern zur Geschichte der Frauen, ausgestrahlt vom 6.-13. August 2021, täglich um 21.15 und 22. 00 auf dem Bundesplatz in Bern
- 6 Monate interaktive Ausstellung von 52 Pionierinnen an den Hausfassaden in der Altstadt von Bern, vom 7. Februar bis am 16. August 2021
- Sammlung von 179 Porträts von Pionierinnen aus unterschiedlichen Bereichen, je 5-8 aus sämtlichen Kantonen
- Mitwirkung von 29 Schulklassen, 39 Expertinnen, 62 Archiven schweizweit
- 8 Folgeprojekte mit kantonaler und nationaler Ausstrahlung (s.u.)
- Aufnahme von 60 neuen Biografien von Frauen aus der Sammlung von Hommage 2021 ins Historische Lexikon der Schweiz
- 150'000 Seitenaufrufe der Webseite hommage2021, omaggio2021, omagi2021 seit Aufschaltung der Website.
- 156 Beiträge in den Medien, davon 4 international

Ausblick
Hommage 2021 brachte acht Folgeprojekte hervor (siehe Publikationen): Die Ausstellung im Museo Casorella in Locarno, war bis am 12. Dez. 2021 zu sehen, das Projekt der Frauenzentrale Glarus im Volksgarten Glarus bis 2031, die Arbeit des Historischen Lexikons mit Expertinnen von Hommage 2021 ist aufgenommen worden. Das Hauptprojekt Hommage 2021 wird auf Ende 2021 abgeschlossen, die Webseite bleibt aktiv bis am 30. Juni 2022. Zwei zusätzliche Folgeprojekte sind in Abklärung.
Die Webseite von Hommage 2021 wird 2022 ins Archiv der Schweizerischen Nationalbibliothek aufgenommen. Die Materialien von Hommage 2021 werden vom Schweiz. Sozialarchiv in Zürich archiviert und sind ab Mitte 2022 über dessen Rechercheportal zugänglich.

Publikationen

Impact Clip Hommage 2021
Panoramaprojektion Stereoversion
179 Biografien von Pionierinnen aus allen Kantonen

Folgeprojekte von Hommage 2021
Frauenarchiv Thurgau: Stadtrundgang in Frauenfeld mit 8 Pionierinnen des Kantons Thurgau, 28. Mai bis 31.Dez. 2021;
3 gemeinsam eröffnete Ausstellungen im Kt. Obwalden:
- Museum Bruder Klaus Sachseln: 6 Obwaldnerinnen, 26. Juni bis 01. November 2021
- Tal Museum Engelberg: 2 Engelberginnen, 26. Juni bis 17. Oktober 2021
- Historisches Museum Obwalden: «Gweerigi Fraiwä» mit bemerkenswerten Frauen aus Obwalden, 26. Juni bis 28. November 2021;
Servizio culturale della città di Locarno, gesamte Ausstellung im Museo Casorella, Locarno, 31. Juli bis 12. Dez. 2021;
Frauenzentrale Glarus, 9 Glarner Pionierinnen im Volksgarten 18. Sept.2021 - 17. Sept. 2031;
Frauenverbände Schweiz, alliance F, zeigte die gesamte Ausstellung in mobiler Form auf dem Rütli zur diesjährigen Bundesfeier am 1. August 2021, mit Reden von BR Viola Amherd und BR Simonetta Sommaruga;
Eidg. Justiz und Polizeidepartement, 26 Porträts im Bundeshaus zur offiziellen Feier von 50 Jahren Stimm- und Wahlrecht, 2. Sept. 2021 auf Einladung von Frau BR Karin Keller Sutter;
Aufnahme von 60 zusätzlichen Biografien ins Historische Lexikon der Schweiz.

Medienecho

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Prof. Liliana Heimberg, Projektleitung, künstlerische Leitung
Dr. Franziska Rogger, Historikerin
Marie Theres Langenstein, Co-Projektleitung, Produktionsleitung und Fundraising

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  21.12.2021