PORTFOLIO

Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Ökobeichtstuhl

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen (IUNR), ZHAW; Stiftung Mercator Schweiz; Institut für angewandte Simulation (IAS) der ZHAW, Wädenswil; Vamos!Film GmbH, Zürich; Econcept AG, Zürich; • Nebenrolle Natur Festival, Rote Fabrik. Zürich; Umweltarena, Spreitenbach; Kantonsschule KZU, Bülach; eco.festival, Basel; Tierpark Goldau, Arth-Goldau; Gemeinde Thalwil; Hoffmann LaRoche, Basel; Gemeinde Langnau am Albis; Migros Kulturpark, Zürich; Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen Kanton Zürich, Winterthur; Jenseits im Viadukt, Zürich

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-051/14 
  • Förderbeitrag: CHF 190'000 
  • Bewilligung: 06.11.2014 
  • Dauer: 01.2015 - 03.2017 
  • Handlungsfeld:  Scientainment, seit 2013

Projektleitung

Projektbeschreibung

Das Leben hält Verführungen bereit, die jeden einmal zu einer kleineren oder grösseren Sünde hinreissen lassen. Doch was sind die wirklich ökologisch relevanten Sünden und was bewirken sie? Was kann ich als Einzelperson tun, um diese zu vermeiden und somit zu einer nachhaltigeren Gesellschaft beitragen? Der Ökobeichtstuhl ist ein innovatives Scientainment-Konzept zur lustvollen Sensibilisierung eines breiten Publikums. Ziel ist es den Besuchenden einen niederschwelligen Zugang zu den komplexen Themen der Nachhaltigkeit zu ermöglichen, um auf unterhaltsame Weise und mit einem Augenzwinkern für umweltschonendere Verhaltensweisen im Alltag (Bereiche Ernährung, Mobilität, Wohnen, Konsum etc.) zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wie diese wirkungsvoll umgesetzt werden können. Die Besuchenden werden angeregt, das eigene Tun zu hinterfragen und lernen Alternativen kennen, welche ökologisch verträglicher sind. Primär werden mit dem Ökobeichtstuhl Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen, die sich bislang wenig mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben. Um möglichst viele Besuchende zu erreichen, ist der Ökobeichtstuhl auf einer einjährigen Roadshow an verschiedensten Standorten unterwegs.

Zentrales Element ist der Ökobeichtstuhl selbst, welcher als spielerisch gestaltete, begehbare Box Neugier weckt. Beim Betreten des Ökobeichtstuhls werden die Besuchenden ermuntert, auf einem Touchscreen eine Ökosünde aus verschiedenen Comicdarstellungen auszuwählen. Nach der Auswahl einer Sünde empfiehlt das Programm eine mögliche gute Tat, welche im Umfang der Umweltbelastung ungefähr der Auswirkung der gewählten Sünde entspricht. Eine Postkarte als Giveaway mit dem Comic und den berechneten Umweltinformationen der gewählten Tat motiviert, diese auch in die Realität umzusetzen.

Durch die automatisierte und wissenschaftliche Berechnung der Umweltwirkung verschiedener Öko-Sünden sowie verschiedener «guter Taten», erwerben die Besuchenden die Fähigkeit, die Folgen ihres persönlichen Alltagsverhaltens einzuschätzen und zu reflektieren. Das Ziel ist erreicht, wenn Besuchende aufgrund der lustvollen Unterhaltung durch den Ökobeichtstuhl sich mit möglichen Umweltfolgen von Alltagsentscheidungen befassen und in Zukunft vermehrt nachhaltigere Entscheidungen treffen.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Die Idee einer augenzwinkernden Adaption des kirchlichen Beichtstuhls für ökologische Sünden ist absolut einzigartig. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Umweltrechnern wird damit ein Publikum angesprochen, welches vorab ein geringes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen hat. Durch die markanten visuellen Darstellungen der Umweltauswirkungen, werden diese auf einfache und spannende Weise kommuniziert. Nachhaltigkeit soll Spass machen!

Stand/Resultate

Im ersten Projektjahr wurde der Ökobeichtsuhl als physisches Objekt, wie auch als Applikation in einem interdisziplinären Team aus Designern und Wissenschaftlern entwickelt. Unter anderem waren hierbei umfangreiche Ökobilanzierungen und Illustrationen der Ökosünden und guten Taten erforderlich. Nach einer ersten Erprobung, konnte der fertige Ökobeichtstuhl im zweiten Projektjahr an 14 verschiedenen Standorten in der Deutschschweiz ausgestellt werden. An insgesamt 229 Einsatztagen haben so mehr als 7‘000 Personen den Ökobeichtstuhl besucht. Die Evaluation hat gezeigt, dass der Ökobeichtstuhl mehr als 90 % der Besuchenden sehr gut bzw. ziemlich gut gefällt. 62% der Besuchenden haben vor, die «Gute Tat» wirklich umzusetzen und knapp ein Drittel möchte sich nach dem Besuch noch mehr mit diesen Themen beschäftigen.

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Isabel Jaisli, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Fachgruppenleiterin «Sustainable Sourcing»
Thomas Bratschi, Stv. Leiter Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen
Matthias Stucki, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Fachgruppenleiter «Ökobilanzierung»
Dr. Petra Bättig-Frey, Dozentin Forschungsbereich Nachhaltigkeitskommunikation
Lea Eymann, wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachgruppe «Ökobilanzierung»
Ennio Mariani, wissenschaftlicher Assistent Fachgruppe «Sustainable Sourcing»
Petra Lustenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin, IAS,
Lukas Baumgartner, Industrie-Designer
Carina Fischer, Industrie-Designerin
Fabien Daetwyler, Gamedesigner
Balthasar Bosshard, Illustrator
Annette Jenny, Evaluation
Roy Gablinger, Sprecher

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  10.02.2021