Redaktion
Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.
Kooperation
Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, Pädagogische Hochschule Heidelberg; Blindenschule Zollikofen; Schule für Sehbehinderte der Stadt Zürich; Sonnenberg, Heilpädagogisches Schul- und Beratungszentrum; Schweizerischer Blinden- und Sehbehinderten Verband; Ernst Göhner Stiftung; Migros Kulturprozent; Ursula-Wirz-Stiftung; Burgergemeinde Bern
Projektdaten
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Projekt-Nr: GRS-063/17
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Förderbeitrag: CHF 289'000
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Bewilligung: 30.10.2017
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Dauer: 05.2018 - 12.2021
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Handlungsfeld:
DesignPlus, 2013 - 2018
Projektleitung
Abstract
Auf dem Lernmittelmarkt sind für Betroffene keine Materialien vorhanden, die blinde und sehbehinderte Kinder zusammen mit ihrem sehenden Umfeld an die Brailleschrift heranführen. Sehende Kinder erwerben bereits vor Schulbeginn die sensorischen und kognitiven Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb. Sie entwickeln durch eine spielerische und ungezwungene Auseinandersetzung mit Schrift die Motivation zum Lernen des Lesens und Schreibens. Blinde Kinder – und auf die Brailleschrift angewiesene hochgradig sehbehinderte Kinder – benötigen für diese grundlegenden Lernprozesse eine entsprechend vorbereitete und ausgestaltete Umgebung. Lernmaterialien sollten sie auf das Erlernen der Brailleschrift vorbereiten und gleichzeitig für Eltern, Geschwister und das sehende Umfeld so gestaltet sein, dass diese gemeinsam (inklusiv) die Prinzipien der Punktschrift entdecken und erleben können. Das erfolgreich abgeschlossene SNF-Forschungsprojekt «Punkt, Punkt, Komma, Strich 2» untersuchte und entwickelte dazu Lehr- und Lernszenarien und schuf zwei Prototypen für ein neues Fördermittel, die im Nachhinein evaluiert wurden. Die erarbeiteten Grundlagen sollen nun im Folgeprojekt «Punkt, Punkt, Komma, Strich 3» zur Anwendung kommen. Ziel ist, dass eine neunbändige Födermittelreihe entwickelt, evaluiert und produziert wird. Durch den Einbezug von Zielgruppenorganisationen (Zielgruppenvereine und -verbände, Blindenschulen, etc.) soll die Anwendung der Lernmittelreihe sichergestellt werden.
Was ist das Besondere an diesem Projekt?
Das Projekt schliesst durch die Verbindung der Disziplinen Kommunikationsdesign, sowie Blinden- und Sehbehindertenpädagogik eine Lücke in der Praxis. Aus dieser Kooperation entstehen neue Lösungsansätze, um blinden und sehbehinderten Kindern einen hochwertigen, barrierefreien Zugang zum Schriftsprachenerwerb zu ermöglichen. Die Lernmittel sind zudem inklusiv gestaltet, sodass das sehende Umfeld in die Lernprozesse einbezogen wird. Die Zusammenarbeit mit international etablierten Partnern, ermöglicht es – als Alternative zu den aktuell vorhandenen (fragmentierten) Einzellösungen – eine wissenschaftlich fundierte Lernmittelreihe zu entwickeln. Dank der im Vorgängerprojekt entwickelten Drucktechnik ist diese Lösung zudem skalierbar und somit auf weitere Kontexte anwendbar.
Stand/Resultate
Die Finalisierung der bestehenden ersten beiden Prototypen konnte befriedigend als erster Meilenstein im Mai bis Juni 2018 abgeschlossen werden. Die Entwicklung der Lernszenarien und Ausarbeitung der Tastübungen für die Bände 3-9 und die textliche, gestalterische Umsetzung der Prototypen 3-9 verliefen mehrheitlich parallel und konnten sich so interaktiv entwickeln und fundiert miteinander verknüpft werden. Somit liegen nun die Skizzen für die Prototypen 3-9, inklusive der Tastübungen eingebettet in die Geschichte bereit. Die angewandten Spiel- und Übungsanregungen für das sehende Umfeld in den einzelnen Bänden werden laufend ergänzt. Ebenfalls parallel verläuft seit November 2018 die Validierung einzelner Testseiten aus den entwickelten Prototypen 3-9. Mit altersentsprechender Zielgruppe werden die Testseiten anhand der konkreten Aufgabenstellungen geprüft und anhand eines Testprotokolls dokumentiert. Die dokumentierten Ergebnisse können somit wieder direkt in die Verbesserung der einzelnen Prototypen zurückfliessen. Demzufolge verlaufen die Arbeitsschritte im Rahmen des Zeitplans.
Publikationen
Lang, M.; Netthoevel, A.; Laemers F.; Meyer, F.; Gaberthüel, M.: Punkt für Punkt – Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur gemeinsamen Vorbereitung sehender und blinder Kinder auf den Schriftspracherwerb. in: Zeitschrift für Heilpädagogik (67), 01/2016, 38 – 46;
Meyer, F.; Lang, M.; Netthoevel, A.; Laemers F.; Meyer F.; Gaberthüel, M.: Three points in one dot. In: Handicap & Communication, Mediation et Information, Seiten 65-75, Nr. 36, 2013, Paris.
Medienecho
Links
Am Projekt beteiligte Personen
Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung 25.01.2021