PORTFOLIO

Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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SEGEL: Schwierige Entscheide - Gemeinsame Lösungen – BREF 2017 «Soziale Innovation»

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses Projekt ist einer der sechs Gewinner der Jahresausschreibung 2017 «BREF – Brückenschläge mit Erfolg» – ein Kooperationsprogramm von Gebert Rüf Stiftung und swissuniversities. Projektpartner: EPI – Schweizerische Epilepsie-Stiftung; Landscheide – Lebensraum und Arbeitsplatz (Wald- Schönengrund); Fachstelle zur Förderung der Selbstvertretung (Pro Infirmis St. Gallen, Appenzell, Thurgau- Schaffhausen); HPV Rorschach; insieme Zürich; Amt für Soziales St. Gallen.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-066/17 
  • Förderbeitrag: CHF 290'000 
  • Bewilligung: 30.10.2017 
  • Dauer: 02.2018 - 12.2020 
  • Handlungsfeld:  BREF – Soziale Innovationen, 2011 - 2017

Projektleitung

Projektbeschreibung

Selbstbestimmung und unabhängige Lebensführung haben einen zentralen Stellenwert für uns. Das gilt auch für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die Betroffenen haben Rechte und Pflichten wie alle anderen auch – das ist spätestens seit Inkrafttreten des UNO-Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen eine unumstössliche Tatsache.
Diese veränderte Sichtweise stellt ganz besondere Herausforderungen an Institutionen sowie Fach- und Unterstützungspersonen für Menschen mit Behinderungen. Das zeigt sich insbesondere dann, wenn es darum geht, dass alle gemeinsam moralische Fragen besprechen können, welche aus dem Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und der Fürsorgepflicht erwachsen können. Das vorliegende Projekt nimmt diese Herausforderungen an. Es wird ein Gesprächsleitfaden zur Bearbeitung von ethischen Fragen entwickelt, welcher sich an Menschen mit und ohne kognitive Beeinträchtigungen wendet. Im Rahmen des Projektes werden zudem grundlegende inhaltliche Fragen der Bedeutung von Selbstbestimmung für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung geklärt.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Die Projektanlage des Forschungs- und Entwicklungsprojekts ist genauso partizipativ wie die Projektgruppe selbst. Ziel der Entwicklung ist ein partizipativer Gesprächsleitfaden zur Entscheidungsfindung, welcher in der Praxis der Betroffenen Anwendung findet. Gleichzeitig ist das forschungsmethodische Vorgehen partizipativ angelegt. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sind also nicht nur Forschungsgegenstand, sondern Teil der Projektgruppe und damit (angehende) Lehrende und Forschende.

Stand/Resultate

Neben grossen fachlichen, methodischen und persönlichen Entwicklungsschritten des partizipativen Teams können wir uns über handfeste Resultate und einen optimistischen Blick in die Zukunft freuen:
- Mittels der (angepassten) Methode des sokratischen Gesprächs wurde die Bedeutung von Selbstbestimmung mit unserem Team geklärt und mit der persönlichen Lebenswelt verknüpft. Das Resultat wurde in einem Filmbeitrag festgehalten, der in Aus- und Weiterbildungen sowie an nationalen und internationalen Vorträgen präsentiert wurde.
- Der Gesprächsleitfaden für die gemeinsame Bearbeitung von schwierigen Entscheiden rund um das Thema Selbstbestimmung wurde erstellt, mehrfach getestet und überarbeitet und befindet sich momentan in Produktion. Er hat sich bei der Bearbeitung diverser ethischer Probleme bewährt, so etwa bei Fragen rund um den Kontext kognitive Beeinträchtigung und (Zwangs-)Ernährung, Verhütung, freiheitseinschränkende Massnahmen, Alkoholkonsum, und Berufswahl.
- Das Projektteam hat den partizipativen Forschungsprozess reflektiert und dokumentiert
- Unser Team bleibt für Moderations- und Weiterbildungsanfragen weiterhin bestehen und kann über untenstehende Adressen gerne angefragt werden.

Publikationen

Projektflyer SEGEL
Partizipative ethische Entscheidungsfindung, Sonderpädagogik in der digitalisierten Lernwelt. Beiträge der nationalen Tagung Netzwerk Forschung Sonderpädagogik.
An weiteren Publikationen und an der Produktion des Gesprächsleitfadens wird gegenwärtig gearbeitet.

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Dr. Corinne Wohlgensinger, Co-Projektleiterin, Zentrum für Ethik und Nachhaltigkeit OST-Ostschweizer Fachhochschule
Lic. phil. Judith Adler, Co-Projektleiterin, Institut für Sozialpädagogik und Bildung, HSLU Hochschule Luzern
Sibylla Strolz, wissenschaftliche Assistentin, Fachhochschule St. Gallen
Co-Forschungsteam konstituiert durch Selbstvertretende:
Urban Hanny
Peter Ladner
Susi Rutishauser
Karin Zingg

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  10.02.2021