Unternehmerische Kompetenzen sind Zukunftskompetenzen. Wir verstehen darunter die Kompetenz gemeinsam und nachhaltig finanzielle, kulturelle und soziale Werte zu schaffen. Hierzu braucht es beispielweise die Kompetenz, kritisch zu denken und Probleme zu lösen, Opportunitäten zu erkennen und zu entwickeln, kreative Prozesse zu initiieren und innovativ zu arbeiten sowie zu kooperieren und zu kommunizieren. Es braucht Problemlösungskompetenz oder auch die Fähigkeit, Ressourcen zu mobilisieren. Das Schweizerische Zentrum für Unternehmerisches Denken und Handeln (szUDH) setzt sich dafür ein, dass diese Kompetenzen in der beruflichen Grundbildung curricular verankert werden. Aktuell liegt der Fokus auf dem allgemeinbildenden Unterricht (ABU). Mit dem von uns entwickelten und auf den ABU angepassten Entrepreneurship-Programm
myidea können sich Lernende in eigenen Projekten unternehmerisch ausprobieren.
Jetzt geht es in die nächste Phase: Mit dem Projekt «myidea professional» soll das bestehende Lernprogramm «myidea» optimiert werden für den Einsatz im Berufskundeunterricht (BKU) und für eine digitale Arbeitswelt. Um dies zu erreichen, werden folgende neue Elemente entwickelt: Im Rahmen eines Inspiration Days kommen Lernende in Kontakt mit Jungunternehmen und der Methode des «Design Thinking». Dieses Vorgehen fördert den Wissenstransfer zwischen Berufsfachschulen und Jungunternehmen und nutzt die Erfahrungen des Projekts
TechPreneurs. Zudem werden neue Lerninhalte entwickelt, damit auch die Entwicklung technischer Ideen optimal begleitet werden kann. Denkbar sind hier zum Beispiel Themen wie Rapid Prototyping oder die Sicherstellung von Nachfrage und Nutzerfreundlichkeit. Ein wesentliches Element des Projekts «myidea professional» ist, dass Lernende an unternehmerischen Ideen arbeiten, die im Zusammenhang mit ihrem Lehrberuf stehen und die Allgemeinbildung und die Berufskunde verbinden. So wird ein direkter Bezug zu den Lehrbetrieben hergestellt und damit der Idee eines lernortübergreifenden Unterrichts Rechnung getragen. Zudem wird das Programm so weiterentwickelt, dass Digitalkompetenzen noch stärker als bisher gefördert werden sollen. So werden gleichzeitig unternehmerische und Digitalkompetenzen gestärkt, um Lernende optimal auf eine digitale Arbeitswelt vorzubereiten.
Die Anpassungen des Programms werden in einer ersten Projektphase mit Pilotschulen durchgeführt, so dass neue Programmelemente direkt mit Lehrpersonen und Berufslernenden getestet werden können. In einer zweiten Projektphase werden insgesamt 200 Lehrpersonen mit dem verbesserten Lernprogramm geschult.