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Neue Wege der Kulturvermittlung im ländlichen Raum IV

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell; Kiwanis Appenzell-Vorderland; Kulturamt Appenzell Innerrhoden; Kulturamt AR; Schulen des Appenzellerlandes; KKlick - Kulturvermittlung Ostschweiz/Internetplattform; MIA - Museen im Appenzellerland.

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-037/17 
  • Förderbeitrag: CHF 40'000 
  • Bewilligung: 04.07.2017 
  • Dauer: 09.2017 - 12.2018 
  • Handlungsfeld:  Scientainment, seit 2013

Projektleitung

Projektbeschreibung

Kultur der Moderne jenseits der Repräsentation vermitteln.

Die Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell (HEGEKA) zeigt und vermittelt Kunst der Klassischen Moderne, der Gegenwartskunst und der regionalen Maler Carl August und Carl Walter Liner sowie verschiedene Bereiche der E-Musik. Die dynamische Kulturinstitution hat den Auftrag, in einer eher ländlichen Region moderne Kunst & Kultur und das mit diesen verbundene Wissen & Können zu vermitteln. Um diese pädagogische und soziale Leistung zu erbringen, wurden angemessene und innovative Instrumente bzw. Strukturen der Kunstvermittlung entwickelt. Die besondere „Randlage“ des Kunstmuseums Appenzell / der Kunsthalle Ziegelhütte bedingt andere Formen der Kulturvermittlung immer unter den Vorzeichen, das Bewusstsein, dass „moderne Kultur“ zur zeitgemässen Identität gehört, zu schärfen. Moderne Kunst und Kultur werden mit diesem Projekt als ein notwendiger Teil der umfassenden kulturellen, auch regional verankerten Identität vermittelt. Das Kunstmuseum Appenzell / die Kunsthalle Ziegelhütte eignen sich aufgrund der neuen Positionierung für pointierte Formen der Kulturvermittlung – auch jene, die so weit gehen, dass eines der Ausstellungshäuser als ein „kulturelles Transferzentrum“ genutzt wird.

Ziel: Die kulturelle Wissensvermittlung findet nicht mehr nur anhand von repräsentativen Ausstellungen, von museumspädagogischen Begleitveranstaltungen und in den Kommunikationsmedien (Zeitungen / Social Media etc.) statt. Sie wird unmittelbar in die Ausstellung oder in das Konzert integriert – ersetzt gar teilweise die kunsthistorische Präsentation oder die Aufführung eines konzertanten Stücks. Damit wird das Zielpublikum (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) nicht nur motiviert, sondern einbezogen und unmittelbar beteiligt.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Das Projekt ist sowohl im nationalen wie im internationalen Vergleich einzigartig, da es aus der Nischensituation einer ländlichen Institution eine Perspektive für die zukünftige Entwicklung von Kunst- und Kulturmuseen entwickelt. Es stellt in seiner jetzigen Form die akademische, nicht-praktische Perspektive und die heute tatsächlich existierenden museumspädagogischen Formate "vom Kopf auf die Füsse". Inhalte werden weniger vermittelt als gemeinsam mit den Besuchern / Teilnehmenden erarbeitet. Nur dies führt zu einer nachhaltigen Verankerung der Moderne wie auch der modernen Identität als gelebter Kultur in der Gesellschaft. Das ist ein visionärer und ambitionierter, mithin äusserst kreativer Aspekt des Gesamtprojekts. Die gesamte Projektarbeit wird von einem kleinen Team geleistet, das wissenschaftlichen Anspruch mit hoher Anwendbarkeit verbindet – und aufgrund der unmittelbaren Kommunikationswege eine permanente Qualitätskontrolle umsetzen kann.

Stand/Resultate

Die Verschränkung von Kulturpädagogik mit den Bedingungen der Informationsgesellschaft ist noch immer Neuland, da bisher «interaktive Spielereien» im Vordergrund standen. Mit drei Ausstellungen haben wir ein «responsives System» erprobt, in dem sowohl Kulturanbieter, darunter auch KünstlerInnen, wie auch Rezipienten mit uns als Museumsveranstaltern gleichberechtigt waren. Damit haben wir versucht, den Begriff „kulturelle Teilhabe“ mit Inhalten zu füllen. Dies wurde auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen – und führte dazu, dass wir jetzt an verschiedenen übergreifenden pädagogischen und interdisziplinären Projekten mitwirken können: Lapurla (= CAS Kulturelle Bildung), kreative Asylarbeit, TanzplanOst usw.

Gleichzeitig ist das „vermittlerische Konzept“ jetzt fest in der Stiftung verankert. Es wird auch von kantonalen Institutionen genutzt und fliesst bei jeder Ausstellungsplanung, aber auch bei den sonstigen Aktivitäten der Institution (Konzertprogramm, Begleitveranstaltungen usw.) unmittelbar in die vorbereitenden Überlegungen ein. Insgesamt hat sich die Haltung des gesamten Teams gegenüber der Aufgabenstellung „Kunstvermittlung im ländlichen Raum“ gewandelt und erweitert.

Die langjährige Kooperation mit dem Verein lapurla und die daraus entstandenen Angebote sind ein Beispiel der breiten Ausstrahlung dieses Vermittlungsprojekts.

Publikationen

CAS Kulturelle Bildung: Kreativität ermöglichen ab der frühen Kindheit
Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell (Hg.), Neue Wege der Kunstvermittlung im ländlichen Raum, Schlussbericht Sommer 2014 bis Sommer 2018, Appenzell 2018

Medienecho

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Roland Scotti, Projektleiter, Kurator Heinrich Gebert Kulturstiftung Appenzell, Kunstmuseum Appenzell/Kunsthalle Ziegelhütte
Anna Beck-Wörner, Kunstpädagogin, Projektverantwortliche

Interne Projektmitarbeit
Claudia Reeb, administrative Leiterin, KMA

Temporäre Projektmitarbeit
Ursula Schmid, administrative Leiterin KHZH
Martin Lucas Staub, Intendant, HEGEKA

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  09.01.2019