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Projektdarstellungen auf der Webseite

Jedes von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird mit einer Webdarstellung zugänglich gemacht, die über die Kerndaten des Projektes informiert. Mit dieser öffentlichen Darstellung publiziert die Stiftung die erzielten Förderresultate und leistet einen Beitrag zur Kommunikation von Wissenschaft in die Gesellschaft.

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Sinus-Endoskopie zur Diagnose der akuten bakteriellen Rhinosinusitis

Redaktion

Für den Inhalt der Angaben zeichnet die Projektleitung verantwortlich.

Kooperation

Dieses von der Gebert Rüf Stiftung geförderte Projekt wird von folgenden weiteren Projektpartnern mitgetragen: Zentrum für universitäre Hausarztmedizin beider Basel Liestal; Department of Clinical Epidemiology, University of Aarhus, Denmark; Otolaryngologie, Universitätsspital Basel; Abteilung für Infektiologie und Spitalhygiene, Universitätsspital Basel

Projektdaten

  • Projekt-Nr: GRS-083/17 
  • Förderbeitrag: CHF 127'000.00 
  • Bewilligung: 24.04.2018 
  • Dauer: 10.2018 - 05.2020 
  • Handlungsfeld:  Pilotprojekte, 1998 - 2018

Projektleitung

Projektbeschreibung

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis) wird in den häufigsten Fällen durch einen viralen Infekt verursacht. In seltenen Fällen handelt es sich um einen bakteriellen Infekt (weniger als 10%). Die Unterscheidung von viralem und bakteriellem Infekt ist wichtig für die Entscheidung, ob mit Antibiotika behandelt werden sollte oder nicht. Antibiotika sind wirkungslos gegen virale Infekte. Eine Antibiotikum-Behandlung ist in diesem Fall unangebracht, trotzdem erhalten ungefähr 50% der Patienten mit einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung ein Antibiotikum was die Resistenzbildung unnötig fördert. Eine eindeutige Unterscheidung zwischen viral oder bakteriell bedingter Sinusitis Infekt ist deshalb notwendig, aber in der ärztlichen Grundversorgung häufig nicht möglich. Der Hausarzt kann lediglich basierend auf Symptomen und Krankheitsdauer einen bakteriellen Infekt vermuten. Dies ist leider sehr ungenau und führt zu unnötigen Antibiotika-Behandlungen.

Dr. Jens G. Hansen aus Dänemark hat ein neues Medizinprodukt, das JGG endoscope®, entwickelt. Das JGG endoscope® ist ein vereinfachtes Endoskop, welches dem Hausarzt erlaubt, den mittleren Nasengang einzusehen und gleichzeitig eine Probe dort zu entnehmen, wo bei einem Infekt aus den Nasennebenhöhlen angestautes Sekret in den mittleren Nasengang fliesst. Das Sekret kann dann in einem Labor auf das Vorhandensein von Viren und Bakterien untersucht werden und ermöglicht eine gezielte Antibiotikatherapie falls Bakterien nachgewiesen werden. Die gewonnene Probe aus der Nasenhöhle wird anschliessend an das Labor am Universitätsspital Basel geschickt und analysiert.

Das JGG endoscope® kann auf ein Otoskop (ein Gerät, mit dem üblicherweise die Ohren untersucht werden) aufgesteckt werden und benötigt keine weiteren technischen Hilfsmittel (z. Bsp. Bildschirm etc). Das JGG endoscope® ist kostengünstig und wird nach einmaligem Gebrauch entsorgt (kein Mehraufwand für die Reinigung und Desinfektion).

Ziel dieser Studie ist es, i) die praktische Anwendung des JGG endoscopes® in der ärztlichen Grundversorgung zu testen, ii) zu untersuchen, ob das JGG endoscope® den Arzt bei dem Behandlungsentscheid unterstützt, und iii) zu untersuchen, wie die Akzeptanz der zusätzlichen Untersuchung bei den Patienten ist.

Eine Markteinführung ist angedacht durch den Verkauf des Patentes an einen Produzenten von Pocket Otoskopen.

Was ist das Besondere an diesem Projekt?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung ist ein häufiges Problem in der ärztlichen Grundversorgung. Das JGG endoscope® ist ein einfaches Medizinprodukt zur Anwendung in der ärztlichen Grundversorgung. Dieses Projekt soll die Diagnose von akuter Nasennebenhöhlenentzündung verbessern und somit den Einsatz von unnötiger Antibiotikatherapie reduzieren.

Stand/Resultate

Die Studiendokumente sind fertiggestellt und wurden bei Swissmedic und Swissethic zur Bewilligung eingereicht. Die Rekrutierung der ersten Patienten ist für Dezember 2018 vorgesehen. Die Nachbeobachtung des letzten Patienten ist im Mai 2019 geplant und die Studienresultate sollen bis Oktober 2019 vorliegen. Diese Studie wird auch von der propatient Forschungsstiftung (https://www.propatient.ch/de-ch/) mitunterstützt.

Publikationen

Single-use device endoscopy for the diagnosis of acute bacterial rhinosinusitis in primary care: A pilot and feasibility study. Dominik Glinz, Jens Georg Hansen, Caroline Trutmann, Bernhard Schaller, Jürg Vogt, Claus Diermayr, Andreas Marti, Katharina Leitmeyer, Patrick Doerig, Andreas Zeller, Antje Welge-Luessen Lemcke, Heiner C. Bucher; Clinical Otolaryngology, 2021; 00:1-7.

Links

Am Projekt beteiligte Personen

Prof. Dr. med. Heiner C. Bucher, MPH, Projektleiter, Klinische Epidemiologie, Universitätsspital Basel
Prof. Andreas Zeller, Zentrum für universitäre Hausarztmedizin beider Basel Liestal
Prof. Jens Hansen, Department of Clinical Epidemiology, University of Aarhus, Denmark
Prof. Antje Welge-Lüssen, Otolaryngologie, Universitätsspital Basel

Letzte Aktualisierung dieser Projektdarstellung  27.05.2021